Nehmen wir die Welt wahr wie sie ist, oder wie wir sie uns konstruieren?
Sehen und gesehen werden, ist existieren.“ Der Forschungsstand in den Neurowissenschaften belegt, dass die Welt, welche wir täglich sehen, eine Konstruktion unseres Bewusstseins ist. Es gibt uns und die Umwelt nur insoweit, wie wir davon bewusst und unbewusst etwas bemerken. Dazu besitzen wir die Gewissheit, dass außerhalb unseres Bewusstseins noch etwas existiert. Für unsere Vorstellungsbildung brauchen wir eine permanente Quelle von Ereignissen, deren Erklärung die Existenz einer Welt außerhalb unseres Bewusstseins bedingt. Wenn nach der Geburt nichts passiert oder wir nichts aktiv tun, dann bleiben wir effektiv blind, da sich in unserem Gedächtnis keine anschauliche Vorstellung von der eigenen Lebenswirklichkeit bilden kann. Wir sehen eine phänomenale Welt aus Farbe und Licht, deren Strukturen nicht auf andere Inhalte verweisen, da wir keine assoziativen Verknüpfungen im Gehirn bilden konnten. Publikation »Die Bildung der räumlich-visuellen Kompetenz«